Annabelle Kühn

Kurzvita

Annabelle Kühn (*1967 in Hamburg) hat an der Parsons School of Design in New York und am Institut für Grafik Design Hamburg studiert und u. a. bei dem niederländischen Maler Rik van Iersel gelernt. Die Hamburger Künstlerin setzt sich aktiv für Inklusion in der Kunst ein. „Das Zusammenarbeiten mit Menschen und Künstlern mit Behinderung hat mir gezeigt, dass Kunst eine barrierefreie Zone sein kann, die Menschen mit unterschiedlichstem Hintergrund zusammenbringt, gleichstellt. Durch Kunst können Emotionen ausgedrückt werden, die oft unaussprechlich sind.“ In der Coronazeit entsteht außerdem die Idee, mit jungen Menschen Kunst zu machen: „Ich wollte Kindern die Möglichkeit geben, weniger Begrenzung zu empfinden - Handy beiseite, schmutzig machen, klecksen, sprayen, kein richtig, kein falsch erleben. Es war sehr schön, in ihre Sicht der Welt, ihre Freude im Moment, einzutauchen.“ Ihre großformatigen Bilder beginnt die Künstlerin momenthaft, ohne Vorzeichnung: Transparente Schichten mit Acryl, Kohle, Kreide, Bleistift, Spray. Emotional empfunden, wandern Linien über Fläche. Bewegung ist wichtig: die Bilder werden mehrfach gedreht, oft auch liegend bearbeitet, um die Kontrolle zu verlieren. Zeichnungen, Seiden werden willkürlich eingeklebt, dann abgerissen. Collagen als bündelndes Element.

Künstlerisches Statement

„Als Kind durfte ich schon bei dem Hamburger Maler Ralf Böhlig über die Schulter schauen, Farbe riechen. Früh habe ich verstanden, dass es für mich ein Feld der Farben und Formen gab, durch die ich Zugang zu mir finden konnte. Im späteren Grafik-Studium empfand ich jegliche Form der Typografie als Gestaltungselement störend und wechselte über Illustration in die freie Kunst. Seitdem trete ich in den Dialog mit der Leinwand, immer auf der Suche, meine innere Welt und meine Wahrnehmung der äußeren darzustellen. Meine Gefühle künstlerisch kurz festzuhalten und dann loszulassen, wieder in Frage zu stellen…loslassen, immer wieder, bis bei mir Ruhe entsteht.“

„unerhört“, Mixed Media, 1,70m x 1,30m, 2024

„wishful thinking“, Mixed Media, 1,70m x 1,50m, 2025

„unerhört“, Mixed Media, 1,70m x 1,30m, 2024